EIN FANTASTISCHER SOMMER
- Jaroslav Sedlák
- 12. Aug. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 7. Mai
Die Sommer-Trainingslager sind stets Ereignisse, auf die sich alle Rettungshundebrigaden sehr freuen – und oft nehmen auch Mitglieder, die sonst weniger aktiv sind, begeistert teil.
Der diesjährige Sommer mit dem idealen Wetter, das sich jeder für den perfekten Urlaub wünscht, ist in vollem Gange – und für jeden Hundeführer ist es die Zeit der schönsten Erlebnisse. Tage in Gesellschaft des eigenen Hundepartners und meist auch anderer Gleichgesinnter gehören nicht nur zu den absolut unvergesslichen, sondern bringen auch ausbildungstechnisch den größten Nutzen. Eine systematische Trainingswoche ist in ihren Ergebnissen und Fortschritten mit der Jahresbilanz gewöhnlicher Wochenenden nicht vergleichbar. Die Kontinuität von mehrtägigem Training ist unersetzlich – und ihre Auswirkungen spürt jeder nach einer Woche intensiver Arbeit.
Die einzige Voraussetzung ist jedoch fundierte Fachkompetenz bei der Trainingsleitung. Leider wird diese manchmal nur durch ein höheres Trainingsvolumen ersetzt – ein schwerwiegender Fehler, der anfangs hinter einem scheinbar funktionierenden System verborgen bleibt. Doch nach und nach wird statt durchdachter Trainingsaufgaben lediglich das Gelände mit den Verstecken abgegangen. Ein erfahrener Hundeführer erkennt sofort, dass der Hund nicht mehr auf Geruchsdifferenzierung arbeitet, sondern nur kontrolliert, welches Versteck besetzt ist. Es ist sehr schade, dass viele Gruppen keine Ahnung von systematischer Ausbildung haben und genau diese Methode intensiv anwenden. Bei Prüfungen mit spontan vom Richter platzierten Verstecken scheitern sie dann zwangsläufig.
Die Nase des Hundes ist ein fantastisches Werkzeug – und ihr gezielter Einsatz bringt wirklich unglaubliche Ergebnisse. Am deutlichsten zeigt sich das im Fährten- oder Mantrailing-Training. Obwohl Fährtenarbeit eigentlich keine Kerndisziplin im Rettungswesen ist, erfreut sie sich wachsender Beliebtheit. Zum Glück wird in diesem Bereich die Systematik am seltensten verletzt – im Gegensatz zur Trümmersuche, bei der oft ungewollte Sprünge zwischen den Ausbildungsschritten passieren. Sommerlager, die den Höhepunkt des Trainingsjahres darstellen sollten, bieten auch die perfekte Gelegenheit, um sich mit diesen theoretischen Aspekten auseinanderzusetzen – die man keinesfalls übergehen sollte.
Es ist für mich unverständlich, wie einige Hundeführer den ganzen Sommer aus egoistischen Gründen für eigene Unterhaltung verschwenden und das Training – das eigentlich das größte Vergnügen für ihren Hund ist – aus Bequemlichkeit komplett ignorieren.
Die Mitglieder von K9 Rescue CZ, die neben dem Training auch zahlreiche anspruchsvolle Aufgaben beim Aufbau der Basis Londonka haben, nutzen daher unter der Leitung der engagierten Ausbilderin Kristýnka jede Gelegenheit und vor allem die wunderschöne Umgebung des CHKO Třeboňsko für möglichst großen Trainingsfortschritt. Durch den derzeit leichten Rückgang der Trümmerarbeit liegt der Fokus auf Geländeübungen, Wassertraining, Cadaver-Arbeit und Fährtenarbeit einschließlich der Grundlagen des Mantrailings. Dank der aufeinander aufbauenden Trainingstage zeigen sich rasch deutliche Fortschritte – oft sogar über das übliche Maß hinaus, besonders bei den meist noch jungen Hunden.
Die schnelle Bildung konditionierter Reize schafft notwendige Routinen, die später in gewünschte Rituale umgewandelt und schließlich in ein dynamisches Muster für das hochrangige B-Stufen-Training entwickelt werden können.
Diese fantastischen Tage eines fantastischen Sommers genießen daher mit Recht wirklich großartige Menschen, die es sich durch ihren Umgang mit ihren Hunden und der Gemeinschaft redlich verdient haben. So entstehen wirklich großartige Teams...
Comments